Abschnitte statt Ziele

Wir alle leben nach dem Prinzip, Ziele zu erreichen. Das beginnt schon in der Kindheit und endet mit dem Tod. Ziele können Erfolge, Abschnitte im Leben, wie Kinder oder eine Beziehung sein. Das gilt auch für das Berufsleben. Die Karriereleiter als Messlatte und Ziel.

Ich habe immer so gedacht und vieles in Ziele verwandelt, die es zu erreichen gilt. Was ich aber durch ein persönliches Gespräch kennengelernt habe ist, dass Ziele einen Menschen in vielen Bereichen versagen lassen. Das klingt sehr hart und das ist es auch. Verfehlt man das Ziel, ist eine Enttäuschung das Ergebnis.

Was meine ich damit? Setzt man sich ein Ziel, so ist das Ende geplant und muss erreicht werden. Ein halbes Ziel gibt es nicht. Nehmen wir ein einfaches Beispiel, anhand dem Saugen der Wohnung. Das Ziel ist es, die Wohnung gesaugt zu haben. Man startet dieses und saugt Bereich für Bereich. Ab einem gewissen Punkt kommt man zu einer Störung, sei es ein Stuhl der im Weg steht oder ein Fleck auf dem Boden, der nur nass entfernt werden kann. Das Ziel hat sich bereits jetzt verändert und erweitert. Der Stuhl stellt das kleinere Übel dar, weil er nur weggestellt werden muss. Entdeckt man aber jetzt auf dem Stuhl Krümmel, saugt man diese ein. Stand jetzt kommt die Frage auf, ob alle vorhandenen Stühle Krümmel auf der Sitzfläche haben. Also, kontrolliert man dies und weitet das Ziel erneut aus.

Das Saugen ist abgeschlossen und man räumt den Sauger nun an seinen Platz weg, dabei fällt auf, dass der Beutel oder Behälter voll ist. Dieses leert man dann und beim Leeren des Beutels oder Behälters, entdeckt man, dass die Mülltonne voll ist. Wieder eine Erweiterung, um das eigentliche Ziel abzuschließen. Man bringt den vollen Müllsack raus und kommt per Zufall mit der Nachbarschaft ins Gespräch. Hier haben wir dann eine Bremse des Ziels. Ich könnte jetzt immer weitere Aufzählungen machen, warum man das Ziel nur das Saugen der Wohnung verfehlt.

Es gibt für all das eine einfache Lösung. Wir wandeln das Wort Ziel in Absicht um. Bei einer Absicht steht am Ende keine Zielfahne, denn es gibt kein Ende. Eine Absicht ist erheblich kleiner und einfacher. Warum ist das so? Ganz einfach erklärt. Bei einer Absicht habe ich einen Puffer zwischen dem Ausführen und dem Fertigstellen. Tauchen Erweiterungen auf, wie in meinem Beispiel genannt, ergänzen diese die Absicht und ich entscheide viel freier, ob ich jetzt die Stühle absauge oder in 2 Std. den vollen Müllsack entsorge. Es gibt keine feste Linie oder einen Endpunkt.

Dieses Beispiel lässt sich auf nahezu 99 % aller Aufgaben und Verpflichtungen im Leben anwenden. Ich habe die Absicht einzukaufen, dann ist es irrelevant, ob ich 4 statt 2 Äpfel kaufe, wenn diese auf dem Zettel stehen. Vieles wird dadurch entspannter und der Druck zu versagen schwindet.

Beruflich, aber auch privat, habe bereits damit begonnen, so vorzugehen. Dass nicht alles in Abschnitte gesetzt werden kann, ist logisch. Das Geld für die Miete, den Strom und das Essen muss verdient werden. Hierzu ist eine Arbeit notwendig, die man anders angehen kann. Das Ziel ist hier das Geld zu verdienen. Wie man das Geld verdient, sollte eine Absicht sein. Es klingt kompliziert, ist es aber nicht. Denk einfach einmal darüber nach! Sollte das nicht klar sein, dann melde Dich gerne.


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