Ohne eine Routine würde im Leben nicht viel funktionieren. Täglich leben wir nach ihnen oder richten unser Leben komplett darauf aus. Wie geht man aber mit Routinen um, mit denen man selbst nicht kompatibel ist? Hierzu möchte ich ein kleines und einfaches Beispiel geben. Das Frühaufstehen.
Der Wecker geht morgens um 6:20 Uhr das erste Mal. Kommt man mit der Uhrzeit biologisch zurecht, steht man auf. Kommt man mit der Uhrzeit nicht zurecht und die innere Uhr sagt, 10 Minuten noch, dann sind wir dafür inkompatibel. Das Spiel geht so lange, bis man schlussendlich um 6:45 Uhr erschrocken aus dem Bett springt und die Schlummertaste am Telefon verflucht.
Interessant ist, dass dieses Beispiel auf so viele Bereiche passt. Sei es beim Essen, Duschen oder dem zum Bett gehen. Wir alle verfolgen einen Fokus und dieser hängt an Routinen oder einfacher gesagt, ich esse dann, wenn ich Hunger habe und nicht zu festgelegten Zeiten, ich dusche dann, wenn ich es benötige oder ich Lust dazu habe.
Ich selbst merke an mir stets, dass ich gewisse Uhrzeiten am Tag habe, wo ich für gewisse Sachen nicht zu gebrauchen bin. Im Laufe der Jahre hat sich durch das Älterwerden und Kinder, vieles von selbst umgestellt oder geändert, aber einiges bleibt gleich und das kann man auch nicht trainieren, um es zu ändern.
Im Sommer zum Beispiel macht es mir weniger aus, um 6:30 Uhr auszustehen als dies im Winter. Hier folgen wir dann der Routine der Jahreszeiten. Weniger Vitamin D, weniger Licht im Allgemeinen und es ist kalt. Beim Essen ist es da gleiche. Mir ist niemand bekannt, der im Juli, bei 35 Grad, gerne eine Packung Dominosteine isst. Hier haben wir wieder eine gelernte Routine.
Es damit also völlig normal, wenn wir den Fokus gelegentlich nicht beachten oder ihn auch mal schleifen lassen. Es tut sogar gut, aus gewissen Routinen auszubrechen, es gibt einem das Gefühl, sein Leben selbst bestimmen zu können. Noch sind wir Menschen und keine Roboter.