Ich träume mich an einen anderen Ort

Ich schaue zum Fenster raus und es ist Winter. Wirklich Winter ist es nicht, denn die Temperaturen liegen bei 8 - 10 Grad im Plus. Ich habe keine Lust, schaltet man das Radio oder das TV an, sieht man Kriege, Krisen und Probleme, die seit Monaten die Welt beherrschen. Drehe ich mich um, sehe ich keine Besserung in Sicht und man versteht diese Welt nicht.

Nachts liege ich im Bett und drehe mich ständig um, ich vermisse meine Eltern, welche beide sehr früh gehen mussten. Um nicht zu sehr zu leiden, drehe ich mich ein weiteres Mal um und träume mich an einen anderen Ort. Einen Ort, an dem es kein Neid, Hass, Betrug und Lug, gibt. Einfach ein Ort, wo es schön ist.

Jeder möchte einem sagen, was er tun, kaufen, essen oder erleben muss, damit er glücklich ist. Was für eine Scheisse. Meine Welt ist kleiner, viel kleiner als dass ich alles das verarbeiten kann, was täglich auf mich einschlägt. Es kotzt mich an. Es ist egal, ob Weihnachten ist, das Jahr endet oder morgen Morgen ist.

Ich weiß leider nicht, was man machen kann, aber ich habe keine Energie mehr, mich das zu fragen. Manchmal mache ich einfach die Augen zu, um nichts mehr zu sehen. Vieles erdrückt mich und anderes muss ich machen, weil es mir auferlegt wurde. Hinterfragen, ob man Dieses oder Jenes noch leisten kann, zählt nicht. Das Gute, an das ich glaube, verschiebt sich immer mehr und man zweifelt an kleinen Erfolgen oder Niederlagen. So ist das Leben. Es ist kein Wunschkonzert, es ist, wie es ist.

Die Tage verlaufen derzeit wie Sand in einer Sanduhr. Es rieselt durch und man stagniert, mit festem Blick, wann es wieder durchgelaufen ist. Es ist so, als wenn Roboter auf das Ladekabel warten, um die Batterie aufgeladen zubekommen, um dort weiterzumachen, wo man aufgehört hat. Monoton verrichten, alles hinnehmen, was kommt und ertragen, was man nicht weiß oder planen kann. Es steht außer Frage, dass man nicht alles planen oder wissen kann. Es war früher aber anders, dass Einschläge nicht solche Krater hinterlassen haben. Erfolge wurden intensiver genossen und nicht gleich mit neuen Ergebnissen heruntergespielt.

Es stumpft alles ab, wie im TV, was ich in der Werbepause alles kaufen soll, damit ich perfekt bin. Es gibt keinen Perfektionismus, es sind immer 2 % Prozent, die am Ende fehlen und das ist auch gut so. Damit ich dies persönlich besser verstehen kann, steht auf meinem Schreibtisch eine Karte auf der steht.

All past experiences have made me who I am.

Es ist so zutreffend und öffnet mir täglich die Augen. Wir lernen, um das Erlernte weiterzugeben, manches davon mag gut, manches nicht so gut sein. Das spielt aber keine Rolle. Würde die Menschheit wieder anfangen, mehr zu reden und nicht irgendein Dreck im Netz posten, sehe vieles schon besser aus. So hat sich die Welt nun mal weiterentwickelt und sie wird sich immer weiterentwickeln. Mein Einfluss ist dafür zu gering, als dass ich groß was verändern könnte.

Ich träume mich an einen anderen Ort, wo es genau das nicht gibt. Ich träume mich an einen anderen Ort, um frei zu sein. Frei von all dem, was gerade passiert.


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