Im Laufe der Jahre habe ich mir angewöhnt über Kosten, die durch Strom und Gas entstehen, Buch zu führen. Wir alle wissen, was mit den Gaspreisen durch den Krieg in der Ukraine passiert ist und wie viel wir alle plötzlich mehr zahlen sollen. Die Hintergründe dessen sind nicht Bestandteil dieses Gedanken.
Mir geht es darum, dass man stets mit dem Nenner rechnen muss, den man nicht im Überblick hat. Ich lege mir stets eine CSV-Datei an und pflege wöchentlich die Werte von Strom und Gas und vergleiche das mit unseren Vorauszahlungen.
Das habe ich dann heute wieder einmal gemacht und die Zahlen sind recht gut. Durch unseren Kaminofen, konnten wir den Winter mit Holz und Kohle, von Oktober bis Februar, ohne Gasverbrauch für die Heizung, nutzen. Dies führt dazu, dass wir Anfang September sogar bei Gas eine kleine Summe zurückerhalten werden.
Hier mal ein paar Zahlen, was wir zuvor der Krise bezahlten, bezahlen sollten und nun bezahlen.
Zuvor hatten wir einen Gasverbrauch von 25000 kWh im Jahr, bei einem monatlichen Preis von 125 EUR. Dies hat stets gepasst und es war meist eine Nullrechnung bei der Rückzahlung oder Erstattung. Dieses sollte sich dann bei unserem Anbieter, den wir hier hatten, schlagartig ändern.
Uns erreichte ein Brief des Gasversorgers, wo die monatliche Rate von 125,00 EUR auf 565,80 EUR steigen sollte. Wir waren geschockt und verzweifelt.
Die letzten Jahre vor der Krise, hatten wir den Kaminofen nicht genutzt, weil der Holzpreis dem Gaspreis gleichzusetzen war.
Dieses änderte sich damit schlagartig und ich besorgte aus den verschiedensten Quellen das, was man, für teilweise normales Geld, bekommen konnte. Schnell waren 2 Schüttmeter Holz und 300 kg Kohle organisiert.
Ungewiss dem Anbieter gegenüber haben wir uns dann bei unserem Grundversorger informiert, wie hoch dort die Kosten seinen. Nach Angabe unseres 25000 kWh Verbrauch, sagte man uns 480 EUR. Das war der nächste Dämpfer.
Ich rechnete dann dem netten Mitarbeiter vor, dass wir die Rate auf 250,00 EUR setzen möchten, weil wir einen Kaminofen besitzen. Nett wie der Mensch am Telefon war, bot er mir an, mich Anfang Januar bei ihm zu melden und dann meinen Gasverbrauch, welcher bis Dato in m2 verbraucht wurde, auszurechnen. Ich bedankte mich und war froh nun eine Rate von 250,00 EUR und nicht 500 EUR zahlen zu können.
Ich fing also an, Ende September, die CSV-Datei akribisch und wöchentlich zu pflegen. Die Werte zur Umrechnung von Gas m2 auf kWh kann man einfach mal 10 nehmen oder wie ich, Verbrauch in m2 11,023 0,925. Das waren der Brennwert und die Nennzahl, die wir auf der alten Rechnung hatten.
Der Winter 2022, war zum Glück und recht milder Winter und die Zahlen für den Verbrauch waren normal. Durch Einstellen der Heizung, was Pumpennachlaufzeit und Kesseltemperatur betrifft, muss ich meinem besten Freund und Stiefvater danken. Die Werte könnten so verändert werden, dass direkt eine Einsparung von 20 % eintrat. Allein das Umstellen, der Heizkurve bracht erheblich was.
Als der Winter in 2023 richtig losging, hatten wir wieder Sorgen, ob das alles so reicht, was wir uns hier ausgerechnet hatten. Mein Anruf im Januar, beim Gasversorger, habe ich auf Februar verlegt und der Mitarbeiter war am Telefon überrascht und wusste noch, wer ich war.
Ich gab also meine Werte durch und man teilte mir mit, dass dies super aussehe. Bei der Rate von 250,00 EUR, würden wir Anfang September 2023 definitiv Geld zurückbekommen, hier endet unser Zyklus.
Stolz und zufrieden beendete ich das Telefonat und ich sitze jetzt, Mitte Juli, bei 26 Grad auf Terrasse und ich habe die Werte erneut kontrolliert und notiert. Was soll ich sagen? Mega!
Wir hatten immer einen Verbrauch um die 25000 kWh, ohne Kaminofen. Stand jetzt haben wir gerade einmal 13000 kWh, mit Kaminofen, verbraucht und Schnee, sowie Eiseskälte ist bis Anfang September nicht mit zurechnen.
Was möchte ich damit sagen? Egal was Du im Leben machst oder machen musst, gehe nur auf numerischer. Lege Dir Notizen an, überdenke die Kosten und möglichen Probleme, kalkuliere so, dass Du am Ende nicht Oh-je sagen musst. Es sollte ein Yes oder Ahhh sein.
Ich war nicht immer so, wie im letzten Absatz und habe oft Oh-je gesagt. Das änderte sich dann im Laufe der Jahre, weil ich es leid war und vielleicht hilft es Dir ja auch weiter, wenn Du das hier gelesen hast.