Mir geht es nicht gut

Es ist in den letzten Monaten so viel passiert, dass ich aktuell an einem Punkt angekommen bin, wo ich sagen muss, dass es mir gerade nicht gut geht. Damit meine ich psychisch und körperlich. Immer dann, wenn es mir nicht gut geht, habe ich Zuflucht im Schreiben gesucht, wie jetzt. Leider ist es diesmal anders. Medikamente helfen mir, meine Depressionen und die Angststörung zu überstehen. Eine Lösung ist das nicht, denn die Medikamente unterdrücken statt zu heilen. Heilen geht über Therapie, Selbstpflege und Anpassung des Lebens. Vieles davon habe ich durchgeführt und gemacht.

Es ist über 20 Jahre her, als mein Körper angefangen hat, mich zu quälen und einzusperren. Hätte ich damals gewusst, dass ich 20 Jahre später zwar meine Erkrankung auswendig kenne, aber noch damit leben muss, würde ich das nicht schreiben. Das ist eine Mutmaßung und reine Spekulation. Ich spreche hier nicht von Suizid. Im Gegenteil. Ich liebe das Leben, aber aktuell hasse ich mein Leben. Vieles, was ich versuche zu verändern oder anzupassen, führt zu einer Gegenreaktion. Ich hätte gerne mehr Ruhe, aber ich erlebe mehr Lärm, ich möchte mehr schlafen, aber kann nicht einschlafen und schlafe somit weniger, ich möchte abnehmen, habe ständig Hunger, ich möchte kreativ sein, aber es ermüdet mich und ich bin kontraproduktiv. Diese Liste könnte ich stundenlang weiterschreiben und mich mehr und mehr auf den Weg des Absturzes bringen. Dennoch muss ich mir einfach eingestehen, dass es mir nicht gut geht.

Viele Male ging es mir wie jetzt und viele Male habe ich einen Weg herausgefunden. In einer TV-Show, die ich gerne zum Abschalten schaue, hat ein Mann gesagt, dass er eine Partnerin sucht, die sich freut, wenn er nach Hause kommt oder glücklich ist, dass er da ist. Das war der einzige Wunsch und bei mir ist der Wunsch ähnlich. Ich möchte ein ruhiges Leben führen, wo ich nicht ständig kämpfen muss. Mehr nicht! Das ist der Kampf, den ich führe, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Es zerstört mich und bringt mich an den Rand des Wahnsinns. Es lässt sich leicht schreiben, wenn 1 mg Tavor einnimmt, 10 Minuten wartet und wie eine Maschine funktioniert. Mit Leben hat das nicht viel zu tun.

Als ich im Januar 2023 den Blog startete, hatte ich keine Ahnung, wohin mich das bringen, führen und leiten wird. Viele tolle Blogs rund um den Planeten habe ich gefunden, die mich mit ihren Beiträgen an ihrem Leben teilhaben lassen. Es gibt schöne Einträge, aber auch traurige und die Einträge, die mich zum Nachdenken bringen. Hier muss ich klarstellen, dass das Nachdenken auch in die negative Richtung gehen kann, was normal ist. Das Leben ist kein Blumenstrauß, und ich verlange das nicht. Was ich verlange, ist mehr Disziplin von mir. An meinem Geburtstag hat ein guter Freund zu mir gesagt, dass er mir Klarheit wünscht, schneller Menschen zu erkennen, die es nicht gut mit mir meinen. Ich fand das toll, aber das war der erste Bruch, den ich bekommen habe, weil ich Menschen nun beobachte und einstufe. Das will nicht, es passiert aber.

Der zweite Bruch war vor ein paar Tagen, als ich feststellte, dass neue Kleidung einen kurzweilig besser fühlen lässt. Exakt, wie es bei jedem Gegenstand ist, den man erwirbt. Es reißt mir den Boden weg, wenn ich an all diese Fehler denke, die ich zurzeit mache. Aber sind es Fehler? Ich weiß es nicht! Ich will es in diesem Moment nicht wissen. Ich möchte einfach aussprechen dürfen, dass es mir nicht gut geht. Gleich ob es jemand liest, hört oder interessiert.

Zu lange warte ich darauf, dass ich ein einfaches und angstfreies Leben führen darf. Warum mir das verwehrt wird, steht in den Sternen oder woanders. 

Denkt nicht schlecht über mich oder verurteilt, was ich fühle. 


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