Dieser Filme zählt neben ein paar alten James Bond zu meinen Lieblingsfilmen. Sie geben mir viel mehr mit als die plumpe Darstellung. Gerade bei Rocky 3 ist die Handlung darauf ausgelegt, dass wenn man sein Ziel erreicht hat, man nicht mehr viel leisten muss. Wie der Film zeigt, bekommt Rocky schnell seine Quittung und verliert seinen zuvor gewonnen Titel.
Die Niederlage setzt ihm so zu, dass er mit allen in Schieflage gerät. Sein Freund, der vorherige Kontrahent, versucht ihn wieder aufzubauen, was im nicht gelingen will. Erst nach einer klaren Ansage seiner Frau, outet sich Rocky und gibt zu Angst zu haben. Angst, alles zu verlieren, was er aufgebaut hat und besitzt.
Seine Frau lässt das so nicht stehen und erinnert ihn, dass dies alles nur Dinge sind. Dinge, die keine wirkliche Rolle spielen. Er soll zu dem werden, der er war und kämpfen.
Der Ausgang des Films ist denkbar logisch. Rocky gewinnt und ist zurück in seinem Dasein. Das ist der plumpe Teil, der aber zwischen den Zeilen viel mehr verrät und einem mitgeben kann.
So wie in diesem Film ist es doch auch im echten Leben. Haben wir einmal unser angestrebtes Ziel erreicht, lassen wir nach und denken das dieser Status Quo so bleibt. Leider erkennen wir schnell, dass dies nicht der Fall ist. Ausruhen bedeutet neben Kraft tanken, aber auch Stillstand. In dieser Phase kann vieles an einem vorbeiziehen oder gewonnenes entrissen werden.
Bei meiner Angststörung ist es dasselbe. Ich erreiche ein Ziel und erfreue mich diesem. Wirklich zulassen, kann ich die Freude dann aber nicht, weil ich stets analysiere und optimiere. Wie im Film habe ich auch Personen die mir helfen das ins Gleichgewicht zu bekommen und die Angst zu lindern ebenfalls alles zu verlieren. Den Endkampf wie Rocky, mit anschließendem Sieg, habe ich noch nicht vor mir. Dafür ist meine Störung irgendwie zu verkantet.
Ich möchte auch gerne mal wieder mit ruhigen Schritten ein paar Meter laufen und die Natur genießen. Klar, mit Medikamenten geht das, aber es ist nicht echt. Rocky hat auch keine Tabletten und geht seinen Weg mit harter Eigenleistung. Einfacher formuliert, er springt über sein Schatten. Das schaffe ich noch nicht. Ich sollte besser sagen, dass schaffe ich jetzt noch nicht. Wer weiß, alles hat ein Ende, so auch meine Angststörung.